Im Mai 2001 gründeten wir die „Bergische Gartenarche“. Die Initiative ging von der Gartenbuch-Autorin Marie-Luise Kreuter (verst. 2009) aus, die sich seit vielen Jahren mit alten Sorten beschäftigte und zu dieser Zeit als Schirmherrin der Nümbrechter PflanzenTauschBörse agierte. Weitere Mitglieder der Gruppe sind langjährig aktive Frauen aus dem NABU-Arbeitskreis Botanik & Dorfökologie sowie verschiedene interessierte Gärtnerinnen. Unterstützung bekommt die Gruppe auch vom LVR-Freilichtmuseum Lindlar.
Die Gruppe ersinnt gleich zu Beginn für ihr Projekt den Namen „Bergische Gartenarche – Arbeitskreis zur Erhaltung der traditionellen Nutz- und Zierpflanzenvielfalt des Bergischen Landes“. Der Titel definiert die Region und macht deutlich, dass Pflanzen vor dem Untergang gerettet werden sollen. Als Logo wird eine Schatztruhe mit Gemüse und Blumen entworfen, die den Wert der alten Landsorten - „Omas Gartenschätze“ - symbolisiert.
Aus organisatorischen Gründen schließt sich der Arbeitskreis dem Naturschutzbund Deutschland - Kreisverband Oberberg (NABU Oberberg) an, um keine eigene Vereinsstruktur aufbauen zu müssen und mehr Energie in die direkte Erhaltungsarbeit stecken zu können. Der Wirkungsschwerpunkt liegt im Oberbergischen Kreis mit den angrenzenden Gemeinden an Agger, Sieg und Bröl.
Bergische Gartenarche Oberberg & Wupperviereck
eine Idee – eine Region – zwei Archen
Doch das Bergische Land reicht weit über das Oberbergische hinaus und etwa 2009 fanden sich erste Aktivistinnen in Wuppertal, Remscheid und Solingen, um auch dort die Vielfalt der alten Sorten zu erhalten und zu verbreiten. Um die „Stadtgärtner“ kümmert sich seit 2014 die „Bergische Gartenarche im Wupperviereck e.V.“
Es gibt also den NABU-Arbeitskreis Bergische Gartenarche in Oberberg (seit 2001) und den Verein Bergische Gartenarche im Wupperviereck (seit 2014).
Die gemeinsame Idee ist die Suche nach traditionellen Nutz- und Zierpflanzen in der Region mit dem Ziel, diese zu erhalten, zu vermehren, sie wieder in den Bergischen Gärten zu verbreiten und damit ihren Fortbestand zu sichern.
Beide Gruppen handeln und organisieren sich in ihrem „Revier“ vollkommen eigenständig.
Es gibt natürlich Überschneidungen und Kooperationen der beiden Archen. Bisher gab es noch eine Abhängigkeit wegen des vorwiegend in Oberberg vorhandenen Pflanz- und Saatgut-Potentials. Hier soll mittelfristig mehr Unabhängigkeit entstehen, auch um für jede Gruppe flexibleren Handlungsspielraum zu schaffen.
Mehr Infos über die Gartenarche im Wupperviereck finden Sie auf der Website: bergische-gartenarche.org
Die Bergische Gartenarche ist eine regionale Initiative. Darüber hinaus gibt es einige größere und auch ältere Initiativen, die sich überregional um den Erhalt der Vielfalt kümmern, sich auch politisch einmischen und von deren Erfahrungen wir sehr profitieren.
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt VEN ist bereits seit 26 Jahren an vorderster Front in Deutschland aktiv: www.nutzpflanzenvielfalt.de
In Österreich gibt es die Arche Noah, „Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre Entwicklung“: www.arche-noah.at
In der Schweiz ist die „Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren“ Pro specie rara am Start: www.prospecierara.ch
Die Bergische Gartenarche sucht, sammelt und sichert alte Landsorten; Nutz- und Zierpflanzen, die seit vor 1950 in den Gärten des Bergischen Landes angebaut werden.
Wir möchten samenfeste Sorten aus der Region für den Hausgarten erhalten sowie altbewährtes Wissen zur Kulturpflanzenvielfalt weitergegeben und durch neue praktische Erfahrungen und den persönlichen Austausch erneuern und erweitern.
Und wir möchten den Menschen die Freude am eigenen Garten und am nachhaltigen Gärtnern vermitteln.